Die achte Ausstellung der Reihe "IM DIALOG" fand vom 1. Juni bis 23. September 2007 unter der Schirmherrschaft von Udo Corts, Hessischer Minister für Wissenschaft und Kunst in der Stadtkirche statt. Gezeigt wurden im spätgotischen Chor zwei Arbeiten des dänischen Malers und Bildhauers Per Kirkeby.
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ZU KÜNSTLER UND WERK
Der dänische Künstler PER KIRKEBY gilt unbestritten als der bekannteste Vertreter der zeitgenössischen Kunst des europäischen Nordens.
1938 in Kopenhagen geboren, studiert er zunächst
Naturwissenschaften mit dem Schwerpunkt Geologie. Expeditionen führen ihn in den 50er bis 70er Jahren immer wieder nach Grönland. Anfang der 1960er Jahre wendet sich Kirkeby schließlich der Malerei und nachfolgend auch der bildhauerischen und schriftstellerischen Arbeit zu.
Das primäre Thema des Malers, Bildhauers und Architekten ist die Natur. Seine erste Backsteinskulptur entsteht 1973, Bronzeplastiken finden jedoch erst zu Beginn der 1980er Jahre Eingang in sein Œuvre. Nach einer Zeit des Experimentierens findet er gegen Ende der 1970er Jahre zu einer unverkennbaren eigenen künstlerischen Ausdrucksweise.
Kirkeby nimmt an den documenta-Ausstellungen 7 und 9 teil und vertritt sein Heimatland mehrfach auf der Biennale von Venedig. Er hat zahlreiche Einzelausstellungen in bedeutenden Museen Europas und den USA. Seine künstlerische Anerkennung wird durch zahlreiche renommierte Kunst-Preise und Auszeichnungen unterstrichen.
Der Künstler lebt und arbeitet in Kopenhagen, in Arnasco und auf Læsø.
AUS DEM AUSSTELLUNGSBUCH
Was für eine wichtige Initiative: Kunst in der Kirche! Denn Kunst hat immer mit etwas zu tun, was nicht sichtbar, aber doch da ist und das Kunstwerk ist ein Meditationsobjekt, in dem sich die Gedanken über dieses Unbenennbare kristallisieren. A.A. • Was soll der Schmarn, der da im Chor herumsteht? Ist diese Kirche nicht schon hässlich genug? F.R. • Wer vor kurzem die Cranach-Ausstellung in Aschaffenburg gesehen hat, kann mit dieser „Kunst“ nichts anfangen. Herr Pfarrer sollte sich mal das Buch von Kishon kaufen! K.B. • Aus Berlin gekommen – um uns Kopf + Tor anzuschauen. Leider war die Kirche geschlossen, der nette Herr Kantor öffnete für uns! – Danke – H.+W.L • Herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Wahl, die beiden großen Kirkeby-Skulpturen zu zeigen! In der Stille der Andacht wird man vielleicht ihre Größe erkennen (ihren Gehalt in ihrer Offenheit erkennen!) Ich habe selbst auch länger gebraucht. B.R. • Die Frankfurter Rundschau hat uns hierher geführt. Es hat sich gelohnt. W.S. • Schade, dass man den wunderschönen Chorraum doch immer und immer wieder zur Ausstellung von doch recht düsteren Skulpturen – oder vielleicht treffender gesagt zur Ausstellung von „dunkler Kunst“ – benutzt. Dieser Chor ist ein lichter Raum und das Licht darin könnte ebenso gut zur spirituellen Erbauung des Besuchers und der Gottesdienstteilnehmer genutzt werden. Und im schlichten Langschiff der Kirche oder im Turmzimmer bliebe dann noch hinreichend Raum für „weltliche Künste“. A.P. • Das Kreuz ist der Mittelpunkt des Gotteshauses. Warum können die Kunstwerke nicht an der Seite stehen, und nicht den Altar verdecken! A.A. • Sakrale Kunst – weltliche Kunst – schön vereint – mit untermalender Orgelmusik. D & J • Ich finde es – unabhängig von dieser Ausstellung – wunderbar, dass sich die Kirche für Kunst und Kultur öffnet – und dazu noch in einer solch hochwertigen und anspruchsvollen Weise, die das Rätselhafte, Uneindeutige offen zu halten vermag. Dankeschön. K.R. • Die Kirche ist offen, ich finde Raum zum Nachdenken, Nach-Sinnen und In-mich-gehen und Anregung für meine Sinne. Danke für ihren Mut und weiter gutes Gelingen. H.D. • Welche Einladung zum Sehen, Hören und Staunen! Sommerliche Dankesgrüße M.-L. T. • Auch ich finde es wunderbar, dass die Stadtkirche „Kultur macht“. Nur schade, dass man bei diesem Künstler nicht viel erkennen kann. A.A. • Eine Einladung zum Anhalten – Danke! E.M.L. • Meine Großmutter wurde hier im Jahr 1874 getauft. Nur schade, dass die modernen Skulpturen den Altar verdecken. S.R. • Wie kann man einen historischen Raum mit modernem Scheiß nur so verunstalten!! Oh, Gott! R. • Falls ich einmal die Möglichkeit haben sollte diese zwei unsympathischen, schwarzen Blöcke durch etwas Schönes und Passendes ersetzen zu können, würde ich Gott somit danken. H. • Kunst vom Feinsten!!! K.W.H. • Etwas Unpassenderes gibt es nicht im Chorraum. A.A. • Ich finde eher, dass diese „Geschwüre“ die Kirche verschandeln. Warum muss moderne Kunst immer so hässlich sein? A.A. • Recht trauriger Anblick mit dem nackten Altar. Finde ich auch! E. • Eine wunderbare Idee moderne Kunst in Dialog mit der alten Kunst zusammen zu bringen – hier, in dem Fall, stehen für mich Natur und (?) gegenüber – Nichts, auch das Bekannte weckt ohne Kontrast, neue Impulse. M.A. • Mich fröstelt bei dem kahlen Chorraum. R.W. • Ich bind am 13.11.1953 in J. geboren und wohne jetzt in Darmstadt und komme gerne hier in die Stadtkirche, um mich hier auszuruhen und mir alles anzuschauen. Danke dafür. G.M.
Fotos: Renate J. Deckers-Matzko © Stadtkirche Darmstadt