158. Lyrische Matinée
Kurt Flasch
"Dante, Die göttliche Komödie"
DIE VERANSTALTUNG MUSS LEIDER WEGEN ERKRANKUNG AUSFALLEN
Er ist einer der besten Kenner mittelalterlicher Philosophie, seine Bücher sind in viele Sprachen übersetzt und kaum einem gelingt es, Vergangenes so faszinierend lebendig zu machen, wenn er darüber schreibt, wie Kurt Flasch. Dass Kurt Flasch auch ein wunderbarer Übersetzer ist, weiß man spätestens seit 2002, als "Vernunft und Vergnügen“ erschien – seine Abhandlung über die Liebesgeschichten in Boccaccios Decameron mit seiner Übersetzung ebendieser Liebesgeschichten. So gegenwärtig, so lebensgesättigt hat man Boccaccio schon lange nicht mehr gelesen und gehört.
Seit Jahren arbeitet Flasch an der Neuübersetzung eines anderen
Klassikers der europäischen Literatur- und Geistesgeschichte: Dante Alighieris "Göttliche Komödie". Im Herbst wird sie – mit einem ausführlichen Kommentarband – im S. Fischer- Verlag erscheinen. Im Frühjahr 2009 hat Flasch den ersten Teil dieses Opus Magnum,
"Das Inferno", in der Stadtkirche vorgestellt. Nun macht uns der virtuose Hermeneut der danteschen Gedankenwelt die Freude und führt uns durch irdisches und himmlisches Paradies des Klassikers, der die europäische Geistesgeschichte so nachhaltig beeinflusst hat.
Kurt Flasch, war von 1970 bis zu seiner Emeritierung 1995 Ordinarius für Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum. Er ist Mitglied der Römischen Akademie der Wissenschaften (Accademia Nazionale dei Lincei), der Toscanischen Akademie der Wissenschaften und der
Literatur (La Colombaria) und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Sein Hauptarbeitsgebiet ist die Philosophie der Spätantike und des Mittelalters. 2009 wurden ihm der Hannah-Arendt-Preis und die Ehrendoktorwürde der Universität Basel verliehen, 2010 der Lessing-Preis für Kritik und der Essay-Preis Tractatus.