Stadtkirche nimmt an „Night of Light“ am Montag, 22. Juni, teil
Gebäude erstrahlt in Rot als Appell und Hilferuf zur Rettung der Veranstaltungswirtschaft

Mehr als drei Monate keine Konzerte, Kongresse, Messen, Festivals, Theateraufführungen – Großveranstaltungen mit mehr als 100 Besuchern sind auch weiterhin nicht möglich. Einem kompletten Wirtschaftszweig, der Veranstaltungswirtschaft, wurde und wird aufgrund der Corona-Krise die Arbeitsgrundlage entzogen. Wo Veranstaltungen unter strengen Hygiene-Vorschriften erlaubt sind, sind sie oft kaum mehr wirtschaftlich durchführbar.

Darauf will die Aktion „Night of Light“ in der Nacht vom Montag, 22. Juni, bundesweit aufmerksam machen. Unternehmen der Veranstaltungswirtschaft und Veranstaltungsorte wie Kongresshäuser oder Spielstätten wie Theater oder Konzerthallen erstrahlen dann in Rot, um auf die dramatische Situation in der Veranstaltungswirtschaft aufmerksam zu machen. Ein „flammender Appell und Hilferuf an die Politik zur Rettung der Veranstaltungswirtschaft“ soll es sein, sagt Moritz Herdt. Der Lichtdesigner aus Groß-Zimmern ist auf die Evangelische Stadtkirche in Darmstadt zugegangen, die sich jetzt an der Aktion beteiligt. Der Kirchturm eigne sich laut Herdt besonders als eines der höchsten Gebäude der Stadt, da er aus allen Richtungen gut sichtbar sei und als „Leuchtturm“ große Aufmerksamkeit erregen würde. Mit LED-Flutern wolle der Beleuchtungsfachmann die Stadtkirche in ein „sattes Rot“ tauchen. Unterstützt wird die Aktion neben Herdts Firma Moe Lighting außerdem von den Firmen SEC aus Münster und Tonwerk aus Groß-Zimmern.

Der Kirchenvorstand der Stadtkirchengemeinde will mit der Teilnahme an der „Night of Light“ ein Zeichen setzen zur Unterstützung von Veranstaltern und Künstlern, „zumal wir selbst Veranstalter sind und ich mit vielen in ihrer Existenz bedrohten Künstlerinnen und Künstlern zu tun habe“, sagt Stadt- und Kulturkirchenpfarrer Karsten Gollnow. Er habe ihnen „nun schon mehrfach schweren Herzens ihre zugesagten Veranstaltungen in der Stadtkirche absagen“ müssen. „So wird die Stadtkirche in der Nacht vom 22. auf den 23. Juni solidarisch mit Künstlerinnen und Künstlern, Musikerinnen und Musikern sowie Veranstaltenden in rotem Licht erstrahlen“, so Gollnow. Und es werde ein „Trotz(t)-Corona-Herbstprogramm“ in der Stadtkirche geben für Literatur und Jazz.

Wolfgang Weinrich, Pfarrer im Ruhestand, und selbst jetzt mit Lesungen und Kabarett als Künstler unterwegs, hat sich für die Aktion in Darmstadt eingesetzt: „Als ehemaliger Programmverantwortlicher für große Events der Evangelischen Kirche bei Hessentagen und Landesgartenschauen leide ich mit allen in der Veranstaltungswirtschaft“, sagt der frühere Verantwortliche für Kommunikationsprojekte in der EKHN, „die Branche droht zu sterben! Der leuchtende Appell an allen wichtigen Gebäuden soll uns ins Herz brennen.“ Die Farbe Rot erinnere daran, wie wichtig Messen, Kongresse, Theater, Tagungen oder Feste auch in Zukunft sind.

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